Kurzbericht zum 1. Antifa-Geocaching

Am Samstag, 15. März 2014 trafen sich rund 30 Antifaschist*innen, die dem Aufruf der Kampagne „Keine Nazis in den Stadtrat“ gefolgt waren, zum ersten Antifa-Geocaching (weltraumgesteuerte Schnitzeljagd) in Wuppertal.

Auftakt war am Döppersberg, wo ein Frühstücksbuffet aufgetischt wurde. Hier wurde nochmal auf die Arbeitsstätte – das „Cafe Döpps“ – der beiden Neonazis Gourny Kotronis und Natalie Märtens hingewiesen.
Danach wurde die erste Station, der Otto-Böhne-Platz, per Koordinaten angesteuert. An der kürzlich angebrachten Gedenktafel (s. Aufruf zum Gedenktag), gab es einen Beitrag zum Wirken und Leben Otto Böhnes.
Die nächste Station war die neu angebrachte Gedenktafel für den Wuppertaler Anarchosyndikalisten Hermann Steinacker in der Wüfrather Straße.

Daraufhin machte sich die Gruppe auf zum Friedhof an der Hochstraße, zum Familiengrab des Antisemiten und NSDAP-Mitglieds Eduard von der Heydt. An der, von der Stadt Wuppertal frisch geschmücken Gruft, wurde in Quizform das politische Leben des Göhring Freundes nachgezeichnet und die Rolle der Stadt und die Repression auf vergangene Aktionen, der gut gelaunten Gruppe dargebracht.

Während sich die (hellwache) Polizei, die mit relativ vielen Zivibullen, deren Chefin scheinbar den Aufruf gelesen hatte und facettenreiche Verkleidung mitgebracht hatten, auf einzelne Kleinstgruppen konzentrierte, beteiligten sich einige andere Kleingruppen an der Gedenkveranstaltung zum Kapp-Putsch am Platz der Republik.

Am späten Nachmittag besuchten Antifaschist*innen den Ortsteil Nächstebreck, die Wohngegend von Kevin Koch. Während sie vor dem Wohnhaus (Löhrerlen 64a) eine kurze Kundgebung abhielten, wurden im Wohnumfeld Flyer verteilt und Plakate angebracht. Kevin Koch ist führender Nazikader der „Nationalen Sozialisten Wuppertal“, die jetzt unter dem Label „Die Rechte“ auftreten. Die Antifaschist*innen verschwanden nach der Aktion gut gelaunt vom Ort des Geschehens, ohne von der Crew Blue behelligt zu werden.